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Die Befriedigung des Rohstoff- und Energiebedarfs der Bevölkerung, des produzierenden Gewerbes und der Industrie ist ohne den Bergbau und die Energiewirtschaft nicht möglich. Damit verbunden sind Einflüsse auf das Umfeld der Bergwerke und Produktionsanlagen, die sich räumlich und zeitlich nicht immer begrenzen lassen. Es stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, ob der Bergbau im eigentlichen Sinn nachhaltig entwickelt, geführt und beendet werden kann. Eine schlüssige Antwort auf diese Frage dient in jedem Fall dazu, die öffentliche Akzeptanz des Bergbaus zu verbessern.
At the Annual Conference of the Society for Mining, Metallurgy and Exploration (SME) in February 2020 in Phoenix, Arizona, the debate on the term "social license to operate" was a focus. The title of the keynote session of the annual conference was: "The Executive's Role in Tailings Manage-ment: Preserving our Social License to Operate”.
In view of the recent accidents at mine tailings dams, the mining industry itself must revisit its "social license to operate" or, in other words, its responsibility as an operator and public ac-ceptance of its business. A recent tailings dam breach occurred in January 2019 near the Brazilian city of Brumadinho. The massive tailings spill from the Córrego do Feijão iron ore open-cast mine claimed more than 270 victims, polluting the downstream environment with a sludge volume of almost 12 million cubic meters. Extensive examination of this disaster, along with many similar incidents in recent history, made clear that mining companies must urgently address the safe operation of tailings ponds at the top executive levels. Those responsible must recognize that "business as usual" is no longer an option. Simply relying on a government issued mining permit covers the technical aspects of mining and processing no longer suffices, as the mine operator must consider a wider range of stakeholder inputs and concerns to obtain social license.
This paper examines how mines can operate sustainably in the broadest sense and which efforts are required to ensure public acceptance throughout the mine life cycle. Results show that so-cially responsible operation requires that mining processes must be fully disclosed, including the results of long-term geomonitoring.
The evolving hyperspectral sensors have become a big ally for a large range of applications in remote sensing for the monitoring of a variety of earth ecosystems and processes (natural and anthropogenic). The processes occurring within the mining life cycle are not an exception. Hyperspectral sensors have been widely used in a large number of applications ranging from exploration, operation and post-mining. In this work, the authors explore particularly the use of hyperspectral methods to contribute to the monitoring of one of the most important environmental phenomena that many mining operations might face: acid mine drainage (AMD). Failure of accurately monitoring and remediation of such complex, leads to long-term impacts on ecosystems and human health, in addition to significant financial consequences and reputational damage to operators. Hyperspectral imagery represents one solution to enhance the quality of classical geochemical analyses in post mining-related contaminated scenarios, which can increase the overall accuracy of the monitoring, allowing frequent and multi-temporal observations to detect risk areas and take fast corrective actions.
At the Annual Conference of the Society for Mining, Metallurgy and Exploration (SME) in February 2020 in Phoenix, Arizona/USA, the debate on the term “Social Licence to Operate” was a focus. The title of the keynote session of the annual conference was: “The Executive’s Role in Tailings Management: Preserving our Social Licence to Operate”.
In view of the recent accidents at mine tailings dams, the mining industry itself must revisit its “Social Licence to Operate” or, in other words, its responsibility as an operator and public acceptance of its business. A recent tailings dam breach occurred in January 2019 near the Brazilian city of Brumadinho. The massive tailings spill from the Córrego do Feijão iron ore open-cast mine claimed more than 270 victims, polluting the downstream environment with a sludge volume of almost 12 Mm3. Extensive examination of this disaster, along with many similar incidents in recent history, made clear that mining companies must urgently address the safe operation of tailings ponds at the top executive levels. Those responsible must recognize that “business as usual” is no longer an option. Simply relying on a government issued mining permit covers the technical aspects of mining and processing no longer suffices, as the mine operator must consider a wider range of stakeholder inputs and concerns to obtain social licence.
This paper examines how mines can operate sustainably in the broadest sense and which efforts are required to ensure public acceptance throughout the mine life cycle. Results show that socially responsible operation requires that mining processes must be fully disclosed, including the results of long-term geomonitoring.
Aufgrund der jüngsten Ankündigung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, bis 2060 klimaneutral zu werden, steht China vor einem großen Umbruch. In China ist die Stromerzeugung der größte Kohleverbraucher und Kohle bleibt auch zukünftig eine wichtige Energiequelle. Im bevorstehenden Zeitalter der erneuerbaren Energien und des Klimaschutzes hat auch der Übergang zu einem nachhaltigeren Energieversorgungssystem begonnen. Daher hat der Kohlebergbau in China derzeit eine Phase der Stagnation erreicht. Dies impliziert eine beschleunigte Rolle des Nachbergbaus und beinhaltet das integrierte Verständnis des bergbaulichen Lebenszyklus und der berücksichtigten Auswirkungen. Die wichtigsten Herausforderungen sind der Grubenwasseranstieg, langfristige und ewige ökologische Aufgaben, das Geomonitoring und Markscheidewesen sowie die Reaktivierung und Transition von Brachflächen. Das Forschungszentrum Nachbergbau (FZN) an der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA) in Bochum nutzt dabei sein Wissen sowie umfangreiche Erfahrungen in verschiedenen Disziplinen. Eine integrierte nachbergbauliche Analyse des Bergbaulands China in Technologie, Politik und Wirtschaft hat ergeben, dass sich der Prozess dort noch in der Entwicklung befindet. Angesichts der Breite der damit verbundenen interdisziplinären Aufgaben sind geeignete Lösungen und Empfehlungen erforderlich. Das langjährige umfassende Fachwissen und die Erfahrung des FZN können als Vorbild für eine nachhaltige Entwicklung des Nachbergbaus in China eingesetzt werden.
Bergbau im 21. Jahrhundert bedeutet auch Alt- und Nachbergbau, geknüpft immer an die Bewältigung postmontaner Herausforderungen und die Ewigkeitsaufgaben. Hiermit einhergehende sind Fragestellungen zur Finanzierung und der Möglichkeit der Weiterentwicklung im Bereich des Geomonitoring. Das Forschungszentrum Nachbergbau der Technischen Hochschule Georg Agricola, Bochum, hat sich zur Aufgabe gestellt hier Lösungsansätze zu entwickeln.
Daher ist es grundsätzlich unerlässlich umfassende und integrierte Kenntnisse über die Lagerstätte, das Deckgebirge und die Deckschichten eines jeweiligen Bergbaustandortes zu haben, umso die langfristige Integrität nachweisen sowie Simulationen über das zukünftige Verhalten durchführen zu können.
Im Lebenszyklus eines Bergbaustandortes fallen eine Vielzahl an technischen Datensätzen an. Diese Datensätze zur Geologie und Strukturgeologie, zur geophysikalischen Erkundung und Überwachung, zur Petrophysik und Bohrlochmessungen, zur Geochemie, der Hydrologie, Hydrogeologie und Hydrochemie und der Geomechanik aber auch Ergebnisse aus der Fernerkundung sind primär auf die Erkundung, Erschließung und Produktion der eigentlichen Lagerstätte ausgerichtet.
Aber auch für die nachbergbaulichen Fragestellungen, insbesondere für die Standortüberwachung, dem Geomonitoring, sind diese Datensätze, Information und Wissen von entscheidender Wichtigkeit und sind somit umfassend auszuwerten. Hierbei kommt der Ansatz des „Digital Twin“, einem Konzept aus dem Themenbereich „Industrie 4.0“, bei dem ein gesamter Industrieprozess von der Idee, über die Umsetzung bis zur Wartung und Monitoring sowie dem Rückbau voll digital aufgebaut wird, zur Anwendung und es wird ein digitaler Zwilling (digitales Abbild/Modell) eines Bergbaustandortes erzeugt.
Für das Forschungszentrum Nachbergbau der Technischen Hochschule Georg Agricola, Bochum, besteht in der Umsetzung des „Digital Twin“ Konzeptes die Möglichkeit alt- und nachbergbauliche Prozesse und Systeme gestalten und weiterentwickeln zu können und somit die postmontanen Herausforderungen und Ewigkeitsaufgaben sowie die damit verbundene Finanzierung bewerten und steuern zu können.
Die 17 Ziele einer nachhaltigen Entwicklung (SDG) wurden im Jahr 2015 durch die Vereinten Nationen mit großer Mehrheit in der Agenda 2030 definiert und beschrieben. Ihre Umsetzung oder zumindest ihre konsequente Verfolgung ist angesichts der aktuellen globalen Herausforderungen notwendiger und dringender denn je.
Eine nachhaltige Entwicklung ist durch die gleichwertige Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte gekennzeichnet. Tatsächlich kann der Bergbau der strengen Definition des Begriffs „Nachhaltigkeit“ nicht gerecht werden. Der Beitrag setzt sich mit diesem – vermeintlichen – Widerspruch auseinander und zeigt Handlungsoptionen auf, die das Markscheidewesen in diesem Kontext besitzt.
Das Potential der vorhandenen Chancen darf im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit des Berufsstandes nicht ungenutzt bleiben. Im Interesse seiner „social license to operate“ muss der Bergbau sein besonderes Interesse an der Umsetzung der 17 SDG deutlich machen. Der Beitrag befasst sich mit den sich hieraus für das Markscheidewesen ergebenden Handlungsfeldern und Verantwortlichkeiten.
Die markscheiderische Expertise wird auf jeden Fall benötigt, um bergbauliche Lebenszyklen im Sinne der Nachhaltigkeit zu planen, zu organisieren, zu überwachen und zu kommunizieren.